Was heißt Bonität? (Sujetbild junge Dame mit Kreditkarte)

Was heißt Bonität? Und wie verhindert man Schulden?

Antworten von René Jonke vom KSV Steiermark, der auch bei unseren Workshops für Finanzbildung für Schüler und Lehrlinge mit dabei ist.

„Dass Jugendliche schon früh lernen, mit Geld umzugehen, ist uns als Kreditschutzverband sehr wichtig“, sagt René Jonke. Der Grazer ist Regionalleiter Süd des Kreditschutzverbands (KSV) und Kooperationspartner der Initiative für Finanzbildung. Dabei ist er auch immer wieder in Workshops an Schulen mit den steirischen Finanzdienstleistern im Einsatz. Eines der Themen ist dabei Bonität – ein sperriger Begriff.

Was heißt Bonität?

Mit Bonität ist die Kreditwürdigkeit gemeint. Oder anders formuliert: Die Bonität zeigt an, ob/wie man aufgenommene Schulden zurückzahlen kann.

„Leider sind 20 Prozent der Privatkonkurse auf schlechten Umgang mit Geld zurückzuführen. Das heißt: Jeder Fünfte hat seine finanzielle Leistungsfähigkeit überschätzt“, weiß Jonke. In die Schuldenfalle abrutschen kann man zum Beispiel, indem man einen Kredit aufgenommen hat, den man nicht zurückzahlen kann. Das passiert häufig, wenn man viele „kleinere“ Konsumkredite aufnimmt, etwa für ein neues Handy, Bekleidung oder einen Urlaub. Das „Problem“ bei Konsumkrediten ist, dass der materielle Gegenwert – also das Handy oder die Designer-Bekleidung – schnell an Wert verliert. Das ist bei einem Kredit, den man zum Beispiel für eine Wohnung aufnimmt, anders. Immobilien sind tendenziell stabiler im Wert. Auch hier gilt aber: Kredit nur dann aufnehmen, wenn man ihn zurückzahlen kann. 

Was kostet das Leben?

Jonke will den Jugendlichen ein Bewusstsein dafür vermitteln, was das Leben kostet. Wie hoch sind meine Fixkosten? Wie hoch sind meine variablen Kosten? Was kann ich mir leisten? Was will ich mir leisten? Eine Unterstützung dabei können diverse Haushaltsplan-Apps oder Haushaltsrechner-Tools sein. Mit diesen behält man schnell und einfach den Überblick über seine Ein- und Ausgaben und kann damit auch besser einschätzen, was man sich leisten kann. Auf die Fixkosten (Wohnung, Nahrung, Fahrtkosten etc.) hat man meist wenig Einfluss. Bei den variablen Kosten (Freizeit, Bekleidung etc.) gibt es aber Spielraum.

Vorsichtig sein mit Bürgschaften!

Wenn es um Bonität geht, kommt auch das Thema Bürgschaften ins Spiel. Ein Bürge ist jemand, der für die Schuld eines anderen haftet. Jonke rät Jugendlichen: Besser nicht für andere als Bürge auftreten. Auch nicht, wenn es ein guter Freund ist, der eine Bürgschaft benötigt, um seine Bonität zu verbessern.

Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung

Auch das Thema Bildung ist Jonke wichtig: Wer eine gute Ausbildung hat – egal ob Lehre oder Studium – sichert damit auch sein Einkommen ab. Für gut ausgebildete Fachkräfte ist es tendenziell einfacher, einen Arbeitsplatz zu bekommen und damit regelmäßiges Einkommen.

Leave a Comment