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Nachhaltig investieren: Was man wissen muss

Das Interesse an Nachhaltigkeit – und damit auch am Thema nachhaltig investieren – steigt. Auch in den Workshops für Finanzbildung interessieren sich die Jugendlichen dafür. Experte Jürgen Schneider erläutert, was man über Green Finance wissen muss. Und warum sich nachhaltig investieren immer besser rechnet.

Um 39 Prozent ist das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Österreich allein zwischen 2018 und 2019 gestiegen (laut FNG-Marktbericht 2020). Auch bei der Performance hinken die grünen Finanzprodukte schon lange nicht mehr hinterher. Einer US-amerikanischen Marktstudie zufolge befanden sich 63 Prozent aller nachhaltigen Fonds bei der Performance in der oberen Hälfte ihrer jeweiligen Kategorien. 35 Prozent sogar im ersten Viertel.

Nachhaltig investieren bringt höhere Resilienz

Jürgen Schneider, interimistischer Leiter der Sektion „Klima und Energie“ im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), bestätigt dies. Der Experte für Green Finance betont: „Die Zahlen zeigen mittlerweile ganz klar, dass nachhaltige Investments nicht ertragsschwächer sind als konventionelle. Und vor allem haben sie geringere Risiken und sind resilienter.“ Resilienz ist ein Faktor, der vielen noch nicht bewusst ist. „Die Klimakrise verändert die Umwelt und damit auch die Ertragschancen für Unternehmen. Wenn Lieferketten durch Extremwetterereignisse einbrechen, kann ich nicht wie gewohnt exportieren. Als Versicherung kann mein Gewinn durch zunehmende Extremwetterereignisse noch stärker leiden. Wenn CO2 höher besteuert wird, werden all jene, deren Geschäft noch nach wie vor auf fossilen Energieträgern beruht – und das sind noch immens viele – keine hohen Dividenden mehr ausschütten und letztendlich unrentabel“, nennt Schneider nur einige von unzähligen Beispielen.

Klimaschutz bietet Investitionschancen

„Darüber hinaus sind die Reputationsrisiken zu beachten. Die Konsumenten legen zurecht immer mehr Wert auf Klimaschutz. Unternehmen, die nicht danach handeln, verlieren an positivem Image.“ Die anstehenden rechtlichen Veränderungen – „es wird in naher Zukunft das Europäische Klimagesetz beschlossen, das das Ziel der Klimaneutralität rechtsverbindlich macht“ – werden die Entwicklung noch zusätzlich vorantreiben. „Das bringt mit sich, dass sich Investitionen in den Klimaschutz noch besser rechnen, weil es mehr Planungssicherheit gibt“, betont Schneider. Und er ergänzt: „Auch die Investitionsprämie, eine der zentralen Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Österreich, spricht eine klare Sprache: Viele Unternehmen nehmen den Bonus in Anspruch, der bei ökologischen Investments gewährt wird.“ Ebenso zeigen die Zahlen der Ökonomen ein klares Bild. Laut New Climate Economy Commission bietet der Klimaschutz bis 2030 weltweit eine Investitionschance von zusätzlich rund 23.000 Milliarden Euro.

Nachhaltig investieren: Nähere Infos

Faktencheck Green Finance: Umfangreiches Zahlenmaterial und klare Argumente für das Investment in den Klimaschutz auf fast 30 Seiten, zusammengestellt vom Klima- und Energiefonds

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